Leseprobe 5
"Da läuft mir das Wasser in der Hose zusammen!" scherzte er mangels vernünftiger Worte. Sein Hirn war
irgendwie ausser Gefecht gesetzt durch den Anblick und das sich permanent steigernde Glücksgefühl.
"Mir nicht!" erwiderte Mary in normaler Lautstärke, und fügte im Flüsterton hinzu: "Ich habe nämlich
da drunter nichts an!"
Detze ergriff sein Glas, jetzt brauchte er was zum festhalten. Zur Abkühlung eines Hitzestoßes, der sich aufgrund
Marys letzter Aussage gebildet hatte, kippte er den gesamten Inhalt auf einmal runter. Sie war in der Tat immer gut
dafür, einer Überraschung noch eine weitere draufzusetzen.
Jetzt fiel Detze nicht mal mehr ein Scherz ein. Er wusste nicht, ob er hier unter Aufgabe seines letzten Verstandes in
aller Öffentlichkeit losröcheln sollte - aber wie ein Depp dastehen wollte er auch nicht. Außer dem Gin Tonic
hatte er garantiert keine Drogen genommen, aber er fühlte sich trotzdem ungeheuer high. Mary war die einzige
anwesende Droge, und die hatte er bislang lediglich angesehen, nicht mal berührt.
Mary schien irgendwie zu begreifen, wie sich Detze fühlte, und winkte den Kellner sofort zum Bezahlen, als er
ihren Drink brachte. Zu Detzes Verwunderung unterschrieb sie die Rechnung nur und sagte kurz: "Komm Deetz! Ich glaub' ich
muss dich erstmal verarzten! Sieht aus als bräuchtest du erste Hilfe."
Detze war alles recht, aber er hatte irgendwie das Gefühl, dass Mary nicht nur wusste, wie er sich fühlte,
sondern dass sie dieses Gefühl ganz bewusst und gezielt verursacht hatte! Schlecht war es ja nun beileibe nicht,
aber es brachte eine für die Öffentlichkeit ungeeignete Hilflosigkeit mit sich. Er folgte Marys schlanken Beinen
wortlos wie ein Dackel seinem Herrchen, und zwar mit dem Gefühl, dass es gleich Fresschen gab...
Im Fahrstuhl waren sie allein, und so hob Mary verschmitzt ihre rechte Hand, spreizte 3 Finger in die Luft, und sagte:
"Ich schwöre bei diesen 3 Fingern, dass dir die schönste Nacht deines bisherigen Lebens bevorsteht!".
Detze hatte nicht die Spur einer Ahnung vom doppelten Symbolgehalt dieser 3 Finger, der sich im Laufe der Nacht noch
herausstellen sollte. Momentan war er ohnehin unfähig, überhaupt einen klaren Gedanken zu fassen - er wollte
jetzt nur eins, und das sofort...
Es wunderte ihn schon gar nicht mehr, dass Mary ein Zimmer im Sheraton hatte, ja er hatte das inzwischen schon teils
erhofft und teils erwartet.
Als sie schließlich in der Privatsphäre ihres Zimmers waren und die Tür kaum geschlossen war, konnte Detze
nicht nur nicht mehr warten, sondern absolut überhaupt nicht mehr warten. Er konnte gerade noch Marys Taille umfassen,
ihren Bauch ganz fest an seinen drücken - und spüren, wie es in seiner Hose zuckte und warm wurde. Und
natürlich merkte es Mary auch!
Den bis dato vielleicht verrücktesten Orgasmus seines Lebens erlebte er völlig bekleidet mit einer ebenfalls
bekleideten Frau, die ihn zuvor in keinster Weise sexuell provokativ physisch berührt hatte. Sie hatte ihn quasi mit
ihrem blossen Aussehen und ihren spärlichen Worten so hochgeschaukelt, dass sich der sein Hirn blockierende
Glücksstau über ein Ventil am anderen Ende seines Rumpfes entladen musste. Total verrückt!
Er umklammerte Mary fest wie nie zuvor, und sie standen noch unmittelbar an der Tür. Mary erwiderte seine enge
Umklammerung und steigerte so noch sein wohliges Gefühl.
"Das gibt es nicht!" stammelte Detze und küsste Mary permanent wo immer sein Mund auf sie traf, Haare, Ohren, Nacken,
"Sooo schööön!". Und als sein Verstand jetzt langsam in sein Hirn zurückkehrte, fügte er mit
einem entschuldigendem Unterton in seiner Stimme hinzu: "Das tut mir jetzt aber leid!"
"Keine Sorge!" hauchte Mary zurück, "Erstens war es meine Schuld, zweitens war es meine Absicht, und drittens hat
es mir auch Spaß gemacht - nur halt anders als dir!"
Sie küsste ihn auf den Mund und knabberte an seiner Lippe, so dass Detze einfach zurückknabbern musste.
"Und viertens," ergänzte sie, "hat die Nacht bisher noch gar nicht richtig angefangen!"
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